SAA: DIN VDE 0833-4:2024-06 mit Neuerungen rund um Sprachalarmanlagen

2024-04-23 10:39

SAA_DINVDE0833-4_06-2024

Aktualisierte SAA-Norm ist ab Juni gültig 

Im Falle eines Brandes, eines Einbruchs, eines Überfalls oder eines anderen sicherheitsrelevanten Ereignisses entscheiden die Zuverlässigkeit und Effizienz von Detektion und Alarmierung über den Erfolg sinnvoller Maßnahmen zum Schutz von Menschenleben und zur Vermeidung von Sachschäden. Von besonderer Bedeutung für die Gewährleistung einer optimalen Umsetzung von Rettungsmaßnahmen ist die leichte Verständlichkeit von Anweisungen auch für ortsunkundige Personen. Aus diesem Grund hat sich die Sprachalarmanlage in den letzten Jahren zunehmend zu einem zentralen Element im Brandschutz entwickelt. Mit der Norm DIN VDE 0833-4 erhalten Verantwortliche für die Planung, Einrichtung, Erweiterung, Änderung und den Betrieb von Anlagen zur Sprachalarmierung detaillierte Anweisungen sowohl zu funktionalen Eigenschaften der technischen Einrichtungen als auch zu deren Handhabung und der hierfür erforderlichen Qualifikation.

DIN VDE 0833-4…

Über die Jahre wurde die Norm immer wieder angepasst. Auch mit der aktuellen Ausgabe, der DIN VDE 0833-4:2024-06 sind zahlreiche Änderungen für die Verantwortlichen im Anwendungsbereich der Norm verbunden. Mit einzelnen Vereinfachungen, Konkretisierungen und Ergänzungen wurde die Norm erneut überarbeitet.
Neben formalen Anpassungen, wie der Überarbeitung der Struktur des Dokuments in einzelnen Abschnitten oder der Reihenfolge der Anhänge, umfasst die Neufassung der Norm auch einige relevante inhaltliche Änderungen und Überarbeitungen. Besondere Bedeutung erhalten auch in der Neufassung die Normabschnitt, die detailliert beschreiben, welche Qualifikation und Fachkenntnisse Fachkräfte für Sprachalarmanlagen besitzen und nachweisen müssen. Hierzu zählen, neben Kenntnissen im Bereich der Elektrotechnik ausdrücklich auch solche der Elektroakustik. Gefordert wird ein grundlegendes Verständnis physikalischer Eigenschaften des Schalls, wie Nachhall, Störgeräuschpegel oder für die Sprachalarmierung relevante Faktoren wie die Sprachverständlichkeit.

Wesentliche Änderungen der DIN VDE 0833-4:2024-06

1. Planungsverfahren:

  • Vereinfachtes und ausführliches Planungsverfahren: Die Norm stellt nun zwei unterschiedliche Ansätze zur Planung von SAA bereit, um Flexibilität je nach Projektumfang und -komplexität zu ermöglichen.

2. Technische Anforderungen und Normen:

  • Neue Vorgaben für die Durchführung der STI-Messung und die Ermittlung des Störschallspektrums.
  • Neue normative Forderung einer Fehlerbetrachtung bei der STI-Bestimmung: Dies soll die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Messungen erhöhen.
  • Anforderungen an die Brandfalldurchsage (BFD) und normative Aufnahme der Feuerwehreinsprechstelle (FES).

3. Sprachverständlichkeit (STI):

  • Neue Hauptanforderungen an den STI: Es wurden strengere Standards eingeführt, um eine höhere Qualität und Effizienz der Sprachalarmierung zu gewährleisten.
  • Neues Verfahren zur Bestimmung der Sprachverständlichkeit (STI): Dies umfasst aktualisierte Methoden und Kriterien, um die Wirksamkeit der SAA zu garantieren.
  • Abgesenkte Anforderungen in bestimmten Fällen: Unter spezifischen Bedingungen dürfen nun geringere STI-Werte akzeptiert werden.

4. Energieversorgung und Schnittstellen:

  • Neue Anforderungen an die Energieversorgung der SAA und neue Definition zur Schnittstelle zwischen SAA und Brandmeldeanlagen (BMA).

5. Kompetenzen und Produktnutzung:

  • Neue Kompetenzanforderungen an Planer und Errichter: Diese Änderungen zielen darauf ab, die Fachkompetenz der mit SAA befassten Personen zu stärken.
  • Erklärung zur Verwendung von Produkten für SAA: Eine klare Richtlinie, welche Produkte zugelassen sind und wie diese zu verwenden sind.

Diese Änderungen zielen darauf ab, die Sicherheitsstandards für Sprachalarmanlagen zu erhöhen und die Anwendbarkeit der Norm an die neuesten technologischen Entwicklungen anzupassen.


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