Erstellen von Feuerwehrlaufkarten nach DIN 14675

 

Hinweisschild: Feuerwehrlaufkarte

 

Was sind Feuerwehrlaufkarten?

Feuerwehrlaufkarten helfen Einsatzkräften der Feuerwehr im Brandfall einen schnellen Überblick in Objekten mit Brandmeldeanlagen (BMA) zu bekommen. Sie sind Hilfsmittel zur Orientierung der Feuerwehr und helfen beim Auffinden des ausgelösten Brandmelders. Dabei zeigen sie den kürzesten Weg von der Erstinformationsstelle bzw. der Brandmeldezentrale (BMZ) zum ausgelösten Brandmelder auf.

Basiswissen für Brandmeldeanlagen erhalten Sie bei der UDS Beratung aus Fulda.

Hier geht es zum Praxisseminar: Brandmeldesysteme BMS, Brandmeldetechnik BMT

Wer erstellt Feuerwehrlaufkarten?

Firmen mit einer DIN 14675 Zertifizierung können objektspezifische Feuerwehrlaufkarten nach Vorgaben der örtlichen Feuerwehr erstellen und die Gestaltungsweise mit der zuständigen Brandschutzdienststelle bzw. dem örtlich zuständigen Sachbearbeiter der Feuerwehr abstimmen.

Zu beachten gilt: Feuerwehrlaufkarten sind keine Feuerwehrpläne für bauliche Anlagen nach DIN 14095. Sie ersetzen diese nicht und sind als eigenständiges Informationsmittel für die Feuerwehren im Zusammenhang zwischen Brandmeldeanlage (BMA) und dem Gebäude zu verstehen. 

Wo lagern Feuerwehrlaufkarten?

Feuerwehrlaufkarten werden in der Regel bei der Erstinformationsstelle am Hauptzugang der Feuerwehr, an der auch die normativ geforderten Anzeige- und Bedieneinrichtungen der Brandmeldezentrale (BMZ), wie Feuerwehr-Anzeigetableau (FAT), Feuerwehr-Bedienfeld (FBF), Feuerwehr-Einsprechstelle (FES) und ggf. Feuerwehr-Gebäudefunk-Bedienfeld (FGB) untergebracht.

In öffentlichen Bereichen werden die Laufkarten häufig in einem roten Kasten, dem sogenannten Feuerwehr-Informations- und Bediensystem (FIBS) deponiert. Das FIBS enthält dann auch das Feuerwehrlaufkartendepot für die Laufkarten.

Die Laufkarten sind griffbereit an der Brandmeldezentrale (BMZ), beziehungsweise an der Erstinformationsstelle in einem gegen unberechtigten Zugriff gesicherten Laufkartendepot aufzubewahren. Das Feuerwehrlaufkartendepot muss mit einem Schild oder der Aufschrift „FEUERWEHR-LAUFKARTEN“ gekennzeichnet werden.

 

Feuerwehrlaufkartendepot

Die Laufkarten werden oft in einem Feuerwehrlaufkartendepot (roter Kasten mit Aufschrift FEUERWEHR-LAUFKARTEN) aufbewahrt.

Welche Normen gibt es für Feuerwehrlaufkarten?

Feuerwehrlaufkarten müssen gut lesbar und übersichtlich aufgebaut sein, um für die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine schnelle Lokalisierung der Brandmeldung bzw. des Brandortes im Gebäude sicherzustellen. Bei der Zeichnung von Feuerwehrlaufkarten dürfen vereinfachte Darstellungen verwendet werden, z. B. Wände mit Türöffnungen sowie Grundriss- und Schnittdarstellungen ohne Vermaßung. Es müssen die horizontalen und die vertikalen Wege durch das Gebäude dargestellt werden.

Bedruckt werden Feuerwehrlaufkarten auf Vorder- und Rückseite, meistens sind sie laminiert (z. B. formstabile Folie oder Karton in Folie) und haben vorzugsweise das Format DIN A4. Bei größeren Projekten kann in Abstimmung mit der örtlichen Feuerwehr auch das Format DIN A3 zur Anwendung kommen.

Welche Informationen muss eine Feuerwehrlaufkarte nach DIN 14675 enthalten?

Auf  einer Feuerwehrlaufkarte müssen Informationen aufgeführt sein, die einen schnellen Überblick erlauben. Dazu gehören: 

  • Meldergruppe
  • Meldernummer, Melderart und Melderanzahl
  • Gebäude, Geschoss, Raum
  • Standort Brandmeldezentrale (BMZ)
  • Standort Übertragungseinrichtung (ÜE)
  • Standort Feuerwehranzeigetableau (FAT)
  • Standort Feuerwehrbedienfeld (FBF)
  • Laufweg vom Standort zum von Meldern der Meldegruppe überwachten Bereich
  • im Laufweg liegende Treppen und Türen
  • Raumkennzeichnung, Raumnutzung
  • Besondere Gefährdungen, z. B. Ex-Bereich
  • Legende der verwendeten Bildzeichen
  • Objektname oder Ort (z. B. Straßenbezeichnung)
  • Datum der letzten Aktualisierung

Je Meldegruppe der Brandmeldezentrale (BMZ) wird eine Feuerwehrlaufkarte benötigt.

 

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Was ist beim Erstellen von Feuerwehrlaufkarten zu beachten?

Auf der Vorderseite der Laufkarte ist die Gebäudeübersicht mit Grundriss, ein Teilausschnitt (z. B. Weg von der BMZ zum Treppenhaus) und, sofern erforderlich, eine Schnittdarstellung (Etagenplan) dargestellt. Aus der Gebäudeübersicht muss der Weg von der BMZ bzw. Anzeige- und Bedieneinrichtung bis zur ausgelösten Meldergruppe mit einem grünen Pfeil erkennbar sein.

Auf der Rückseite muss ein Detailplan für den Meldebereich, sofern erforderlich eine Schnittdarstellung oder ein Grundriss mit einem Teilausschnitt enthalten sein (Weg vom Treppenraum zur Meldergruppe). Zur eindeutigen Lokalisierung des Brandortes muss der Detailplan für die Meldergruppe die räumliche Zuordnung der Einzelmelder und sofern möglich die jeweiligen Meldernummern dieser Meldergruppe enthalten. Auf einer einzelnen Laufkarte sind jeweils alle Melder einer Meldergruppe aufzuführen.

Benötigte Informationen für die Zeichnung der Feuerwehrlaufkarten können den fortgeschriebenen Ausführungsunterlagen der BMA nach DIN VDE 0833-2 entnommen werden. Diese müssten enthalten:

  • Installationsplan
  • Meldergruppenverzeichnis
  • Blockdiagramm
  • Anlagenbeschreibung
  • Grundrisspläne mit Lage der Melder
  • Meldergruppen
  • Meldebereiche
  • Alarmierungsbereiche

 

Es müssen einheitliche Symbole für Laufkarten verwendet werden. Die Bildzeichen, die in Feuerwehrlaufkarten insgesamt verwendet werden, sind in der DIN 14675 einheitlich festgelegt. Sie sind form- und farbidentisch darzustellen und in einer Legende aufzuführen. Es dürfen dabei nur die Symbole dargestellt werden, welche auf der Laufkarte auch benötigt werden, d.h. es darf keine einheitliche Legende über alle Laufkarten geben.

Feuerwehrlaufkarte Legende

 

Wie werden Feuerwehrlaufkarten gestaltet?

Die Gestaltungshinweise in den technischen Anschlussbedingungen der Feuerwehren (TAB’s) für die Anfertigung von Feuerwehrlaufkarten sowie in diversen Merkblättern sind unbedingt zu beachten. Nützliche Informationen finden Sie hier:

TIPP: Lassen Sie sich vor dem Druck der Laufkarten eine Musterlaufkarte von der zuständigen Brandschutzdienststelle freigeben.

Beachten Sie dabei, dass Feuerwehrlaufkarten vollständig und aktuell sein müssen. Brandmeldeanlagen sind nach DIN VDE 0833 Teil 1 zu betreiben. Bei Änderungen an der Brandmeldeanlage, z. B. durch Umbau oder Erweiterung müssen die Laufkarten unbedingt angepasst werden. Die Verantwortung dafür liegt beim Betreiber, der eine Fachfirma nach DIN 14675 mit der Aktualisierung der Laufkarten beauftragen kann.

 

Auszug Muster einer Feuerwehr-Laufkarte: Vorderseite:

Muster Feuerwehrlaufkarte Vorderseite

 

Muster einer Feuerwehr-Laufkarte: Rückseite:

Muster Feuerwehrlaufkarte Rückseite

Legenden sind individuell zu ergänzen.

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