Im Gegensatz zur Vorgängernorm DIN 77200:2008 legt die neue Normreihe DIN 77200 mehr Gewicht auf Qualifikation, Organisation und Qualität der Prozesse bei Sicherungsdienstleistungen. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen stellen die aktuellen Fassungen der DIN 77200 noch höhere Anforderungen an Ausführung und Zertifizierung:
Sie besteht aus den folgenden Teilen:
- Teil 1 beschreibt Mindestanforderungen und Qualitätskriterien für Sicherheitsdienstleiter -> Zum Inhaltsverzeichnis der Norm.
- Teil 2 der Norm DIN 77200-2:2020-07 regelt die erweiterten Anforderungen an Sicherheitsdienstleister für besondere Leistungsbereiche -> Zum Inhaltsverzeichnis der Norm
- Teil 3 der Norm DIN 77200-3:2020-07 regelt Zertifizierungsverfahren zur Konformitätsbewertung von Sicherungsdienstleistungen nach DIN 77200-1 und DIN 77200-2 -> Zum Inhaltsverzeichnis der Norm.
Entscheidend bei den neuen DIN 77200-Zertifizierungen ist, dass nur noch durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) zugelassene Zertifizierer Sicherungsdienstleistungen zertifizieren dürfen und dass alle ausgestellten Zertifikate mit einheitlichen und fest vorgegebenen Sicherungsdienstleistungen für Sicherheitsdienste ausgestellt werden müssen. Diese Vorgaben sollen für Auftraggeber Transparenz und Vergleichbarkeit schaffen.
Zertifikatstitel: „Zertifizierung von Sicherungsdienstleistungen nach der Normreihe DIN 77200“
Zertifizierte Sicherungsdienstleistungen (SDL):
Stationäre SDL:
— Alarmdienst;
— Empfangsdienst;
— Kontrolldienst.
Mobile SDL:
— Revierdienst;
— Interventionsdienst;
— Kontrolldienst.
— Veranstaltungssicherungsdienst.
Nur diese Bereiche sind nach der DIN 77200:2017 zertifizierbar und können nach einem erfolgreichen Audit auf einem Zertifikat aufgeführt werden. Alle weiteren Service- und Sicherheitsdienstleistungen sind natürlich auf den DIN EN ISO 9001-Zertifikaten darstellbar. Leistungsstufen wie in der DIN 77200:2008 werden nicht mehr berücksichtigt.
Neue Herausforderungen für stationäre und mobile Sicherheitsdienstleistungen
Die neue DIN 77200 definiert, wie zuvor bereits erwähnt, stationäre Sicherungsdienstleistungen (Alarmdienst, Empfangsdienst und Kontrolldienst), mobile Sicherungsdienstleistungen (Revierdienst, Interventionsdienst, Kontrolldienst) und Veranstaltungsdienste als Anwendungsbereiche. Weitere Dienstleistungen, wie z. B. die Sicherheitsdienstleistungen (SDL) bei Veranstaltungen mit besonderer Sicherheitsrelevanz und Sicherungsdienstleistungen im öffentlichen Personenverkehr, werden nach Veröffentlichung des 2. Teils der DIN 77200 von der Norm berücksichtigt. Zu den neu zu erbringenden Nachweisen gehören u.a.:
- jährlicher Auszug aus dem Gewerbezentralregister
- diverse Unbedenklichkeitsbescheinigungen nicht älter als 6 Monate
- Datenschutzverpflichtungserklärung
- Verpflichtungserklärung zur Verschwiegenheit
- Eigenerklärung zur Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns
- schriftliche Dokumentationen zu verschiedenen Verfahren, wie z. B. dem Beschwerde-, Melde- und Berichtswesen
Geprüfte Qualität für Sicherheitsdienstleister nach DIN 77200
Häufige Fragen von SDL am Telefon - Haben Sie eine Checkliste zur DIN 77200?
"Ich bin Frau/Herr ... und will mein Sicherheitsunternehmen zertifizieren lassen. ... Welche Norm? ... DIN 77200:2017! ... Was kostet das und wie lange dauert das? Ich brauche die Zertifizierung so schnell wie möglich für eine Ausschreibung. ... Welche Qualifikationen gibt es im Unternehmen? ... Meister für Schutz und Sicherheit? ... GSSK? ... Wieviel Prozent der Mitarbeiter haben schon die Sachkunde? ... Haben Sie eine Checkliste, was wir alles brauchen?"
Wir beantworten gerne alle Ihre Fragen und haben auch für kleinere Sicherheitsunternehmen passende Zertifizierungslösungen und Checklisten zur Beratung. Bitte halten Sie zu Ihrem Anruf die wichtigsten Unternehmensinformationen wie Mitarbeiterzahlen, Gründungsdatum und höchste Qualifikationsnachweise bereit.
Sollten die Anforderungen der DIN 77200 zu Anfang noch nicht vollends erfüllt werden, kann es dennoch sinnvoll sein, die Einführung eines QM-Systems und die Zertifizierung nach ISO 9001 zu planen. Sicherheitsdienstleister schaffen durch ISO-9001-Zertifikate eine Vertrauensbasis für potentielle Auftraggeber. Darüber hinaus unterstützen sie Struktur und Organisation im eigenen Unternehmen. Zur weiteren Qualifizierung kann im zweiten Schritt die DIN-77200-Zertifizierung angestrebt werden.
Wie kann Ihre Zertifizierung ablaufen? Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr zu den Voraussetzungen zum Zertifizierungsverfahren auf den folgenden Seiten:
Angebot einholen
Social Media: Xing, Facebook, LinkedIn, Twitter, Google+